Technologieexperten für die Führungsetagen vorbereiten
Gerade in Technologieunternehmen kommen Führungskräfte oft direkt aus dem technologischen Fachbereich des entsprechenden Unternehmens. Damit sie die notwendigen Management- und Führungsqualifikationen entwickeln können, hat das DHBW CAS mit dem berufsintegrierenden Masterprogramm Executive Engineering einen eigenen Studiengang entwickelt.
Der neue Studiengang ist explizit für Fachkräfte mit technischem Hintergrund gedacht und hebt sich damit von klassischen MBA-Programmen ab. Lerninhalte zu Management und Technik stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander, wobei bei Letzteren der Fokus vor allem auf Zukunftstechnologien gelegt wird. „Technologiebetriebe müssen von Menschen geführt werden, die wissen, wohin sich die Branche entwickelt, welche Technologien in Zukunft führend werden und wie sich benachbarte Fachdisziplinen entwickeln. Daher ist dieser Inhaltsbereich ein tragender Teil des Masters“, definiert Thilo Gamber, Professor für Wirtschaftsingenieurwesen und wissenschaftlicher Leiter des Studiengangs, die Zielsetzung des Masters Executive Engineering.
Aus der Praxis für die Praxis
Ein besonderer Aspekt des neuen Programms ist die tiefe Verwurzelung in der Praxis. So können die Studierenden neben den Studieninhalten Beratungstermine bei Business Coaches in Anspruch nehmen. Zusätzlich geben regelmäßig Gastreferenten in Senior-Executive-Position fachlichen oder persönlichen Input, der sowohl in offiziellen Lehrveranstaltungen als auch im informellen Rahmen bei gemeinsamen Abendessen vermittelt wird. „Die Konzeption des Masters erfolgte unter Einbindung eines Beirats aus Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft und uns war sehr wichtig, diesen hohen Praxisbezug über die Dauer des Studiengangs beizubehalten“, sagt Thilo Gamber.
Ein Teil davon ist auch, dass Lerninhalte direkt in den Betrieben der Studierenden vermittelt werden. „Bestimmte Prozesse kann man nur in der Praxis verständlich machen, also schauen wir sie uns genau dort an, wo sie ablaufen“, so Gamber. Um den Studierenden möglichst tiefe Einblicke zu ermöglichen, wird daher darauf geachtet, wettbewerbsfreie Jahrgänge zusammenzustellen.
Der starke Praxisbezug schlägt sich auch in der Gestaltung der Studieninhalte nieder: Basierend auf den Rückmeldungen von Studierenden, Partnerunternehmen und des Studiengang-Beirats werden die Lehrinhalte kurzzyklisch überarbeitet, um eine kontinuierliche Aktualität zu gewährleisten.
Für die Führungskräfte von morgen
Studierende des Masters können sowohl bereits Führungskräfte sein oder sollen auf ihre Führungsrolle vorbereitet werden. „Der ehemals weiteverbreitete Wunsch nach einer Führungsrolle ist stark rückläufig. Daher soll der Studiengang auch eine Handreichung sein, um Führungskräfte zu gewinnen und zu halten“, sagt Thilo Gamber über die Intention des Studiengangs. Ein sehr erwünschter Nebeneffekt der gemeinsamen Ausbildung technischer Führungskräfte ist die Netzwerkbildung, die durch die kleine Gruppengröße in jedem Jahrgang noch begünstigt wird.
Die erste Kohorte des Masters Executive Engineering ist mit 5 Studierenden gestartet. Angestrebt werden durchschnittlich 10 bis 12 Studierende pro Jahrgang, wobei nicht zwingend in jedem Semester mit dem Studium begonnen werden kann. „Wir starten nur, wenn eine inhaltlich harmonierende und wettbewerbsfreie Gruppe zusammengestellt ist. Es kann also durchaus passieren, dass ein Jahrgang ausfällt oder Bewerber:innen gebeten werden, noch ein Semester zu warten, wenn sie, beziehungsweise das Unternehmen, für das sie arbeiten, dann besser in die Gruppe passen“, so Gamber. „Das Motto lautet definitiv Klasse statt Masse.“