Ost-West Dialog 2023

Im 2023 konnten wir zum ersten Mal eine intersektoral besetzte Gruppe von Nachhaltigkeit Expert:innen aus Zentralasien bei uns an der ISoG BW begrüßen.

Die Studienreise zum Thema "Reallaborforschung im Bereich Klimaschutz und Energiewende - Intersektorale Studienreise durch Deutschland" und die jeweils einmonatigen Studienaufenthalte haben im Juni und August 2023 stattgefunden. Konzept und Umsetzung waren eine Gemeinschaftsleistung der ISoG BW (Prof. Dr. Monika Gonser) und der Kooperationsplattform SPCE Hub (Dr. Sebastian Schiek). Die wichtigsten Ziele der Studienreise waren eine Einführung in die Reallaborforschung für Energiewende und Nachhaltigkeit in Theorie und Praxis, die Vernetzung mit deutschen Einrichtungen sowie die Generierung konkreter Pläne für Forschungsprojekte.

Einem transdisziplinären Ansatz folgend kamen die Teilnehmer:innen nicht nur aus der Wissenschaft, sondern auch aus Wirtschaft, NROs und Verbänden. Im Rahmen der Studienreise hat die Gruppe verschiedene Reallabore sowie Akteure der Energiewende in Baden-Württemberg kennengelernt. Der Auftakt der Studienreise fand bei uns an der ISoG BW in Heilbronn statt. ISoG BW-Leiterin Prof. Dr. Monika Gonser gab eine Einführung in den intersektoralen Ansatz ihre School, gefolgt von einer lebhaften Diskussion über die Möglichkeit und Notwendigkeit der Übertragung auf Zentralasien. Am Nachmittag stellte Prof. Dr. Dierk Bauknecht (Universität Freiburg) systemische Ansätze der Energiewende am Beispiel Deutschlands dar. Sowohl der intersektorale  Ansatz als auch die systemische Perspektiven auf Nachhaltigkeit stellen zentrale theoretische und praktische Grundlagen für die Reallaborforschung dar. Am Heidelberger Institut für Energie und Umwelt (IFEU) präsentierte Direktor Dr. Martin Pehnt den transferorientierten Ansatz des Instituts sowie ein Reallabor zur Einbindung von Handwerkern in die Wärmewende. Der Vortrag des Direktors der staatlichen Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW), Dr. Volker Kienzlen, verdeutlichte die Notwendigkeit von Kapazitätsaufbau für Klimaschutz im staatlichen Bereich. Die Besonderheiten der deutschen Energiewende wurde anhand einer Führung durch Deutschlands neuestes Kohlekraftwerk RDK8 in Karlsruhe verdeutlicht. An der Universität Tübingen präsentierte Prof. Dr. Volker Hochschild sein Reallabor zur Energiewende im kommunalen Kontext. An der Technischen Universität Darmstadt lernten die Teilnehmenden das Reallabor-Großprojekt DELTA kennen, im Rahmen dessen u.a. ein klimaneutrales Stadtquartier gebaut wird.

Der zweite Teil der Reise bestand aus einem Besuch im deutschen Bundestag. Auf Einladung von Tabea Rössner, MdB, Mitglied der deutsch-zentralasiatischen Parlamentariergruppe, diskutierten die Teilnehmer mit Bundestagsabgeordneten die Energiewende in Zentralasien. Am Folgetag übernahmen die Teilnehmenden die Rolle von Panelisten auf der eigens hierfür organisierten öffentlichen Konferenz „Energy Transition, Sustainbility, and Inclusive Development in Central Asia“. 

Die Reise wurde mit Mitteln des Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziert.

Der daraus resultierende Bericht kann hier heruntergeladen werden.