Ein Rohdiamant für die Nachhaltigkeit: Ann-Kathrin Munz gewinnt Poster-Session des DHBW Forschungstags
Beim diesjährigen Forschungstag der DHBW stand das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Masterstudentin Ann-Kathrin Munz aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik gewann dabei mit ihrem innovativen Poster zur „Prototypischen Konzeption eines Green IT Frameworks“ den ersten Preis der Poster-Session.
Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein vorübergehender Trend und hat sich in nahezu allen Lebensbereichen etabliert. In Zeiten zunehmender Umweltprobleme und der Dringlichkeit, Ressourcen zu schonen, ist das Bewusstsein dafür in der Gesellschaft stark gewachsen. Beim diesjährigen Forschungstag der DHBW drehte sich deshalb alles rund um das Thema Nachhaltigkeit. Denn auch an der DHBW und mit den Dualen Partnern wird Nachhaltigkeit erforscht, entwickelt – und bereits gelebt.
Während der Poster-Session des Forschungstages konnten 25 Studierende der unterschiedlichsten Fachbereiche mit Plakat und Pitch zeigen, was sie in Sachen Nachhaltigkeit gerade erforschen. Überzeugt und sich den ersten Preis gesichert hat dabei Ann-Kathrin Munz, die an der DHBW Stuttgart im Bachelor BWL-Industrie und danach am DHBW CAS Wirtschaftsinformatik studierte. Sie präsentierte die Ergebnisse ihrer Masterarbeit: Prototypische Konzeption eines übertragbaren Green IT Frameworks am Beispiel der Alfred Kärcher SE & Co. KG.
„Green“ auch in der IT
„Green IT bedeutet, Nachhaltigkeit auch in Informationssystemen systematisch zu verankern und damit die Umweltauswirkungen wie z. B. die Entstehung von CO2-Emissionen zu reduzieren und Ressourcen effizienter zu nutzen“, erklärt die Masterstudentin. Seit 2019 arbeitet sie bei der Alfred Kärcher SE & Co. KG als Product Ownerin in der IT und wollte nun dieses Trendthema aufgreifen und in ihrem Unternehmen verankern – nicht nur um Kärcher für die Zukunft zu rüsten, sondern auch, um das Thema Nachhaltigkeit in der IT weiter voranzutreiben.
Der Wichtigkeit dieser Thematik bewusst sind sich die meisten, beschreibt Ann-Kathrin Munz. „Viele wissen jedoch nicht, was sie selbst tun können oder wo sie überhaupt anfangen sollen.“ Diese Hürde wollte sie im Rahmen ihrer Masterarbeit angehen. „Mein Ziel war es, ein Gerüst zu erstellen, mit dem kurz,- mittel- und langfristige Ziele sowie Maßnahmen modellhaft dargestellt werden können.“
Passgenau und individuell
Dafür entwickelte sie ein Modell in Form eines Diamanten. Das Besondere daran? Er kann sich jedem Unternehmen anpassen. Ähnlich einem Rohdiamanten muss das Modell an die individuellen Anforderungen und Strukturen "geschliffen" werden, um sein volles Potenzial zu entfalten. Erst durch die passende Fassung – einer Nachhaltigkeitsstrategie – liefert er schließlich den gewünschten Mehrwert. „Das Framework muss systematisch an die Organisation angepasst und in die Unternehmensstrategie integriert werden, um sowohl nachhaltige als auch wirtschaftliche Ziele zu erreichen“, beschreibt Munz.
An dieser Wirtschaftlichkeit, so mutmaßt Munz, scheitert es oft in Unternehmen. „Es gibt so viele Möglichkeiten, das Thema Nachhaltigkeit systematisch anzugehen. In der unternehmerischen Praxis werden Nachhaltigkeitsmaßnahmen jedoch oft nur dann umgesetzt, wenn finanzielle Vorteile erkennbar sind. Viele dieser Maßnahmen erfordern allerdings anfängliche Investitionen. Dabei sollten ökonomische und ökologische Ziele immer Hand in Hand gehen.“ Mit ihrem Framework hofft sie, einen ersten Schritt in diese Richtung getan zu haben.
Gerechnet hat Ann-Kathrin Munz mit diesem Preis nicht, war es nicht nur ihr erster Forschungstag, sondern ihre allererste Poster-Session überhaupt. Umso mehr freut sie sich über den Erfolg – und sieht sich bestärkt darin, weiter im Bereich Green IT zu forschen. Im Juli feierte sie ihren Masterabschluss am DHBW CAS. Für ihre Zeit in Heilbronn ist sie dankbar, genauso wie die Möglichkeit, dual den Master zu studieren. „Das CAS war die einzige Hochschule, an der ich mich in Wirtschaftsinformatik nicht für Beratung oder Entwicklung entscheiden musste. Ich konnte aus allen Kursen frei das wählen, was mich am meisten interessierte.“ Passgenau und individuell – genau wie ihr Diamant.
Wir gratulieren Ann-Kathrin Munz zum ersten Preis der Poster-Session des DHBW Forschungstags 2023 und bedanken uns für das Interview.