Ein Kapitel geht zu Ende
Sieben Jahre leitete Prof. Dr. Doris Ternes das Zentrum für Hochschuldidaktik und lebenslanges Lernen (ZHL), das am DHBW CAS angesiedelt ist. Nun geht die Professorin mit dem Forschungsschwerpunkt Hochschuldidaktik. Dafür wurde sie am 10. September gebührend verabschiedet.
„Weiterbildung – ein wichtiges gesellschaftliches Thema – genau mein Ding“, sagte Prof. Doris Ternes damals zu ihrem Einstand. Im Januar 2017 übernahm sie die Leitung des Zentrums für Hochschuldidaktik und lebenslanges Lernen (ZHL) vom damaligen Direktor des DHBW Center for Advanced Studies (CAS), Prof. Dr.-Ing. Joachim Frech. Jetzt, nach sieben Jahren und fast neun Monaten, verabschiedet sie sich von ihrer Tätigkeit.
„Das ZHL ist ein Unikat in der Hochschullandschaft“, so Prof. Ternes bei ihrer Abschiedsfeier am vergangenen Dienstag auf dem Bildungscampus in Heilbronn. „Kein anderes Zentrum in Deutschland kann von sich behaupten, alle Zielgruppen – von Lehrenden über Hochschulpersonal bis hin zum wissenschaftlichen Nachwuchs, was die Weiterbildung angeht – unter einem Dach zu vereinen. Und weil das nicht genug ist, nehmen wir uns sogar der Schülerinnen und Schüler an, die den Einstieg in die DHBW ohne allgemeine Hochschulreife nicht schaffen würden. Wir sind quasi das Multifunktionstool für die Inhouse-Weiterbildung. Aber genauso wie im Radsport gilt bei uns: Es braucht die richtige Mannschaft, es braucht Ausdauer, es braucht manchmal auch den Mut, einen Gang höher zu schalten. All das finden Sie im ZHL.“
„Wir verabschieden nicht nur eine Person, eine Doris, sondern vier Dorise“, beschreibt es Prof. Dr. Boris Alexander Kühnle, Direktor des DHBW CAS, in seiner Rede mit einem Lachen. Mit seinen vier Säulen – Hochschuldidaktik, Personalförderung, Testzentrum und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses – hat Prof. Ternes das ZHL maßgeblich aufgebaut und zu dem gemacht, was es heute ist: ein Kompetenz- und im besten Sinne Dienstleistungszentrum für alle Formen des lebenslangen Lernens und für viele Stakeholder-Gruppen an der DHBW. Das ZHL wirke in die Hochschule hinein und strahle über sie hinaus, insbesondere durch ihr forschendes Engagement, so Kühnle. Durch und dank Prof. Ternes könne das ZHL heute als Marke der DHBW bezeichnet werden.
All das hat sie mit außergewöhnlicher Motivation vorangetrieben: „Deine Leidenschaft ist das Lernen, das Lehren, das Qualifizieren und der Kompetenzerwerb“, so Prof. Kühnle. „Dafür hast du gebrannt, und davon haben wir als DHBW profitiert.“
Als treibende Kraft hinter vielen DHBW-weiteren Projekten hat sich Doris Ternes in den letzten sieben Jahren einen Namen gemacht. Vom Journal #dual, das seit 2017 über 90 Fachbeiträge produziert hat, bis hin zum standortübergreifenden Projekt Education Competence Network (EdCoN), das mit 4,4 Millionen Euro von der Stiftung Innovation der Hochschullehre finanziert wurde. Die Hochschullehre durch Digitalisierung zu stärken und den Transformationsprozess zu beschleunigen, war und ist Prof. Ternes ein großes Anliegen, Zehn Education Competence Zentren wurden im Rahmen von EdCoN im Förderzeitraum bereits gegründet.
„Sie haben große Spuren im Bereich der innovativen Lehre in der Hochschule hinterlassen“, fasst Vizepräsidentin für duales Studium und Lehre, Prof. Dr. Doris Nitsche-Ruhland in ihrer Rede zusammen. Dazu rezitierte sie einen bekannten Spruch: „Säe ein Samenkorn in die Erde, und sie wird dir eine Blume hervorbringen: Sie haben nicht nur ein Samenkorn gesät, sondern ganz viele. Ich glaube, wir haben schon ein bisschen Blumenwiese an der DHBW und ich bin sicher, dass es weitergeht und hoffe, dass die DHBW dann bald eine dicht blühende Blumenwiese aus innovativer und besserer Hochschullehre hervorweist. Ich bin sicher, Ihre Samen tragen dazu wesentlich bei.“ Doch jetzt ist, wie Prof. Nitsche-Ruhland es treffend ausdrückt, „der Moment gekommen, um Danke und Tschüss zu sagen.“
So verabschiedete sich Prof. Ternes mit ihren abschließenden Worten: „Es gibt noch so viele Ideen und Möglichkeiten zur Entwicklung – ich hätte noch einige. Für mich war es eine Ehre, die Geschicke des ZHL in den letzten Jahren prägen zu dürfen. Auf das ZHL kann die DHBW wirklich stolz sein.“
Zuletzt war Prof. Doris Ternes als Professorin für Hochschuldidaktik und Schlüsselqualifikationen an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe tätig. Bis August 2014 leitete sie dort als Wissenschaftliche Leiterin das Institut für Kompetenzentwicklung. Zuvor war sie an der Hochschule Koblenz als Abteilungsleiterin für Hochschulentwicklung, -marketing und Qualitätsmanagement verantwortlich. Ihre Promotion im Bereich Erwachsenenbildung und Genderforschung schloss sie 2010 am Lehrstuhl für Pädagogik der Universität Augsburg ab. Darüber hinaus war sie über viele Jahre in den Bereichen Beratung, Training und Coaching auch außerhalb des Hochschulwesens aktiv, unter anderem für das ManagementZentrumMittelrhein (MZM).
Das Zentrum für Hochschuldidaktik und lebenslanges Lernen, die DHBW sowie das DHBW Center for Advanced Studies wünschen Prof. Ternes für ihren weiteren Weg alles Gute!